Natürliche Schmerzkiller - Lindern mit Pflanzenkraft
Ob Kopf-, Zahn-, Rücken- oder Gelenkschmerzen: Bei leichteren Beschwerden vertrauen viele Menschen auf die Heilkraft der Pflanzen.
„Oh Mist, schon wieder dieser ziehende Schmerz im Rücken! Aber von den Schmerztabletten bekomme ich doch immer Magenschmerzen …“ Kommt Ihnen das bekannt vor? Kein Grund zum Verzweifeln! Denn gegen Schmerzen aller Art hat die Natur einiges zu bieten: Pflanzliche Präparate zur innerlichen oder äußerlichen Anwendung lindern Schmerzen effektiv und nebenwirkungsarm und helfen dabei, synthetische Schmerzmittel einzusparen. Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke beraten!
Weidenrinde
Die Weidenrinde ist eine der bekanntesten und ältesten Arzneipflanzen gegen Schmerzen und rheumatische Beschwerden. Ihr Hauptwirkstoff Salicin wirkt – ähnlich wie die synthetisch hergestellte Acetylsalicylsäure – entzündungshemmend, fiebersenkend und schmerzlindernd. Weidenrinde gibt es in Form von Tee oder Dragees.
Teufelskrallenwurzel
Extrakte der südafrikanischen Pflanze wirken schmerzlindernd und werden vor allem bei Rückenschmerzen und Arthrose eingesetzt. Verfügbar sind sie als Tee oder Fertigarzneimittel zum Einnehmen.
Cayennepfeffer
Der Wirkstoff Capsaicin verleiht Chilischoten ihre natürliche Schärfe, hilft aber auch bei Muskel- und Gelenkschmerzen. Er erweitert die Blutgefäße, wirkt durchblutungsfördernd und nach dem ersten Brennen betäubend. Capsaicin kommt in Salben und Wärmepflastern zum Einsatz und darf nicht in die Augen, auf Schleimhäute oder offene Wunden gelangen.
Beinwell
Beinwellwurzelextrakt wirkt schmerz- und entzündungshemmend, abschwellend und fördert die Wundheilung. Klinische Studien1 bescheinigen dem Extrakt eine mindestens ebenso gute Wirksamkeit wie dem nichtsteroidalen Antirheumatikum Diclofenac. Bei stärkeren Beschwerden hilft oft ein Salbenverband: Einmal täglich zehn bis zwanzig Gramm Salbe auf die Haut auftragen und die betroffene Stelle mit Verbandmaterial abdecken.
Arnika
Salben und Gele mit Extrakten aus Arnika helfen bei Muskel- und Gelenkschmerzen sowie bei Prellungen, Zerrungen und Verstauchungen. Sie wirken schmerzlindernd, entzündungshemmend und abschwellend. Allerdings kann Arnika allergische Hautreaktionen wie Jucken, Hautrötungen und Ausschläge verursachen. Dann das Präparat nicht mehr anwenden. Auch in der Homöopathie kommt Arnika bei Schmerzen und Blutergüssen infolge von Verletzungen oder Operationen zum Einsatz.
Ätherische Öle
Auch aromatische Gewürzpflanzen mit duftenden ätherischen Ölen sind beliebte Schmerzkiller: Schon die Berührung beim Einreiben und der wohltuende Duft tragen zur Linderung bei. Rosmarinöl etwa wird in Salben, Bädern und Einreibungen bei leichten Muskel und Gelenkschmerzen eingesetzt. In die Haut einmassiert, fördert es die Durchblutung und hat eine entspannende Wirkung. Ähnlich wirken Fichten- und Kiefernnadelöl. Pfefferminzöl kühlt, lindert Schmerzen und hilft auf Stirn und Schläfen getupft gut bei Spannungskopfschmerzen. Auch Campher hat äußerlich angewandt einen kühlenden Effekt und verbessert die Hautdurchblutung. Er wird bei rheumatischen Erkrankungen und Muskelschmerzen eingesetzt. Speziell in der Zahnheilkunde hat sich Gewürznelkenöl bewährt: Es wirkt schmerzstillend und kommt äußerlich als leichtes Betäubungsmittel zum Einsatz.
1 Phytomedicine 12, 2005, 707-714, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16323288/
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